Trying Babylon

Das Jugendmusiktheater des Kulturzentrums COBRA Solingen

Aufführungen

Freitag, 14. Juni 2013 zwischen 18:30 und 22:30 Uhr

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Danksagung

Am 29. Mai 2013 jährte sich zum 20. Mal der Brandanschlag auf eine türkische Familie in Solingen. Dies war für Marita Gatawetzki und mich vor 15 Monaten der Anlass, uns dem Themenfeld rechter Gewalt in Solingen mit den Mitteln des Theaters zu nähern.

Vor dem Hintergrund der Taten des Nationalsozialistischen Untergrunds, der über Jahre im Verborgenen morden konnte, wollten wir ein Stück machen, das das Thema möglichst öffentlich behandelt, indem möglichst viele Menschen aktiv beteiligt und öffentliche Plätze als Spielorte gewählt werden. Sozusagen ein Stück von Solingern und Solingerinnen für Solinger und Solingerinnen, bei dem sich zunächst den
Akteuren und dann den Zuschauern dunkle Kapitel unserer gemeinsamen Stadt-
geschichte erschließen.

Auf der Suche nach Mitstreitern für dieses Vorhaben haben wir quasi offene Türen eingerannt, es war eine wunderbare Erfahrung zu sehen, wie viele Menschen aus den verschiedensten Gruppen und Institutionen sofort ihre Unterstützung zugesagt haben, mitgemacht haben oder in irgendeiner Form behilflich waren. Es sind über 120 Menschen aus 16 verschiedenen Schulen und Institutionen aktiv an diesem Stück beteiligt.

Tragischerweise ist meine liebe Kollegin Marita Gatawetzki am 26. März völlig unerwartet verstorben, so dass sie, der dieses Stück so sehr am Herzen lag, die Früchte von all diesem Engagement leider nicht miterleben kann.

Ich möchte mich auch in Maritas Namen bei allen bedanken, die dieses Stück möglich gemacht und in ihrem Sinne weitergeführt haben, danke für die Unterstützung, die es mir ermöglicht hat, alleine die Leitung dieses Projekts fortzusetzen und danke, dass ich soviele tolle Menschen kennenlernen durfte.

Volker Eigemann, Projektleiter Trying Babylon


 

Haltestelle Rathaus Ohligs

Am ehemaligen Rathaus in Ohligs wird in Form eines Tanztheaters die Geschichte des Obdachlosen Roland H. erzählt, der im Jahr 2010 in Ohligs ermordet wurde. Dabei wird auch die Rolle der Umgebung und von Passanten mit ihrer Möglichkeit einzugreifen oder wegzuschauen thematisiert.

Im Durchgang von der Querstraße zur Merscheider Straße werden die Zuschauer durch eine Ausstellung zu den Solinger Stolpersteinen und zu den Vorfällen am Wenzelnberg geführt. Die dort von den Nazis ermordeten Widerstandkämpfer waren lange Zeit vor dem Ohligser Rathaus begraben.

Tanztheater:
Leitung: Susanne Gilles, Geschwister-Scholl-Schule
Choreografie: Alexander Suska, Tanzschule Burkhardt

Kurs „Darstellen und Gestalten”: (Geschwister-Scholl-Schule, Jahrgang 10)
Rebecca Gauer, Nina Hermes, Anna Koßmann, Ylenia Leone, Alina Meinsma, Sarah Steinhausen, Katharina Tesche, Chanice Piscopo, Natascha Stephan, Samantha van Pütten, Nino Abaschicke, Eileen Bendig, Nina Ponge, Antonia Stolz, Julia Brockmann, Yesim Akbal, Leonardo Calderone, Joanna Frühwirth, Sarah Göddertz, Kornelia Pawelik, Mesut Tural, Fabiana Longo, Julia Meier, Jaqueline Pagel, Maja Vialanaix

Ausstellung Wenzelnberg und Stolpersteine:
Leitung: Patrick Kiesecker, Geschwister-Scholl-Schule

TeilnehmerInnen der Weiße Rose AG:
Madalena Lange, Nadine Scharte, Julia Brockmann, Aminata Mansal, Jacqueline Krug, Monique Pütz, Duy Tran Ngo, Louis Dahmen

Technik: Patrick Kiesecker


 

Haltestelle Mahnmal Mildred-Scheel-Schule

Die Zuschauer werden am Mahnmal für die Opfer des Solinger Brandanschlags vom 29. Mai 1993 entlang in den Innenhof des Mildred-Scheel-Berufskollegs geführt. Dort gibt es eine Lesung von Texten „Ich erinnere mich noch genau …“, in denen Solingerinnen beschreiben, wie sie den Brandanschlag erlebt haben. Mit einem Ausschnitt aus dem Stück „Und morgen die ganze Welt“ wird sich der Frage angenähert, wie junge Menschen zu Rechtsradikalen werden können.

Eine SchülerInnengruppe wird Klezmer-Musik spielen, in einer szenischen Lesung der Ringparabel wird die Gleichwertigkeit aller Religionen dargestellt.

Lesung  der „Kleinen Schreibwerkstatt mit Sandy Green“:
Leitung:
 Sandy Green

Teilnehmerinnen: Ulrike Krengel, Beate Kunisch, Gisela Brenninkmeyer

Schauspiel und szenische Lesung:
Leitung: Johanne Buyken, Annegret Calaminus, Mildred-Scheel-Berufskolleg

SchauspielerInnen des Mildred-Scheel-Berufskollegs:
Danielle Rauh, Gloria Breuer-Fernandez, Jonas Rischke

Musik:
Leitung: Beate Wolff, Mildred-Scheel-Berufskolleg

Musikerinnen des Mildred-Scheel-Berufskollegs:
Joelle Vielhaber (Violine)
Joana Kästner (Violine)
Pia Hoppe (Gitarre)

Licht- und Tontechnik:  Manuel Migdalek


 

Haltestelle Jüdischer Friedhof

Auf dem jüdischen Friedhof wird die AG „Jüdischer Friedhof“ der Gesamtschule Solingen zusammen mit Schülerinnen und Schülern der Klasse 6D eine Gedenkzeremonie für die jüdischen Solinger Opfer des Naziterrors gestalten.

Es wird an die Namen der Opfer erinnert und die Geschichte der Margarete Tichauer aufgerollt. Dazu gibt es Musikbeiträge der Städtischen Musikschule und Ausschnitte aus dem Gedicht „Die Todesfuge“.

Leitung:      Michael Sandmöller, Leiter der AG „Jüdischer Friedhof“
Ulrike Weck, Klassenlehrerin 6D

TeilnehmerInnen der AG „Jüdischer Friedhof“:
Benedikt Höffken, Daniel Groß, Taro Wirth, Lucas Tinoco, David Krautschick, Alina Nickel

TeilnehmerInnen der Klasse 6D:
Leila Barone, Cefric Conrath, Ilkay Dalkilic, Laura Fierro, Leon Mattheus, Helin Mentes, Leonie Nickel, Tatiana Santos Pinel

Musik: Nora Hoffmann, Städtische Musikschule

Ton: Fritz Kappner


 

Haltestelle Südpark – Alter Bahnhof

Ein eigens für diesen Anlass gegründetes Klezmer-Ensemble der Städtischen Musikschule wird die abschließende Aufführung im Südpark eröffnen.

Auf dem stillgelegten Bahnsteig des ehemaligen Bahngeländes unter den historischen Übergängen wird dann die Ballett- und Bühnentanzschule Angel Blasco ein Tanztheaterstück aufführen, das die Deportation und Ermordung der Juden in der Nazizeit und die Trauer einer Angehörigen versinnbildlicht.

Die Balama-Virtuosin Asli Dila Kaya schlägt mit ihren Liedern, die das Thema der Trauer um verstorbene Angehörige thematisieren, den Bogen zum Solinger Brandanschlag vom 29. Mai 1993, bei dem fünf Menschen ihr Leben verloren.

Die damit verbundene Trauer und Empörung  zeigt das Tanztheater der Migrantenselbstorganisationen in ihrem Beitrag, der ebenso mit den eigenen Erinnerungen der Tänzerinnen an den Tag des Brandanschlags („Ich erinnere mich genau …“) wie mit Gedichtfragmenten des türkischen Autors Nazim Hikmet arbeitet.

Das versönliche Ende wird durch die Aufstellung eines großen Baumes symbolisiert, den eine Gruppe von Schülerinnen der Hauptschule Central im Jugendzentrum Gräfrath mit selbstbemalten Leinwänden gestaltet hat.

Klezmer-Ensemble:
Adio querida
Alta alta
Freylechs from Warsaw

Marta Kiss, Geige und Gesang
Erico Nakajima-Yamamoto, Klavier
Ann Jäger, Klarinette
Karla Dahlen, Cello
Friedrich Jäger, Gitarre
Gabor Kiss, Gitarre und Percussion

Ballett- und Bühnentanzschule Angel Blasco
Leitung und Choreografie: Angel Blasco
TänzerInnen: Viola Trepper, Heike Trepper, Janina Schnäbelin, Miriam Kraft, Simone Dräger, Tanja Lüthner, Paolo Fossa, Angel Blasco
Solistin: Heike Theyssen
Soldaten:
Alessandro Cimino, Jugendstadtrat
Koray Ramazan Tekin, Jugendzentrum Gräfrath
Evstatihos Gizas, Jugendzentrum Gräfrath
Marcel Pellmann, Theaterverein Stückwerk
Alex Nesterow, Berufskolleg Leverkusen

Balama-Spiel und Gesang: Asli Dila Kaya

Tanztheatergruppe des Netzwerks der Migrantenselbstorganisationen Solingen (MSO)
Leitung: Hüsnü Turan
TänzerInnen: Aylin Ünes, Destiny iYoha, Dilara Perihan Ulu, Dilek Celen, Emine Kaya, Etka Kaya, Fadime Polat, Havva Yilmaz, Sanja Novoseljacki-Odzin

Baum des Lebens:
Leitung: Maria Neureuter, Jugendzentrum Gräfrath
Logistik und Technik: Christian Schönenborn, Jugendzentrum Gräfrath
Künstlerinnen: Esma Altinsoy, Özlem Bati, Monika Braukst, Hera Butt, Tugba Durmus, Esra Gezen, Ruken Orun, Friederike Spieckermann, Andelina Sukaj, Seren Tavukcu, Aylin Yilmaz

Licht- und Tontechnik: Kulturmanagement der Stadt Solingen
Gesamtleitung: Thomas Franz
Licht: Siegfried Franz
Ton: Marcel Fey
Bühne: Christina Schwarz, Tobias Wagener

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